Die Forschungsgruppe “Visuelle Sozialforschung” startete im Jahr 2009 am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn in unmittelbarer Nähe zum Hofgarten. Gemeinsam mit PD Dr. Kornelia Hahn führte ich im Sommersemester 2009 und Wintersemester 2009/2010 zwei Soziologie-Seminare für Studierende der Universität durch.
Wir erforschten aktuelle Phänomene des sozialen Lebens, das in eine visuelle Kultur bzw. Medienkultur eingebettet ist. Dabei entwickelten wir Forschungsmethoden, die ebenfalls visuelle Elemente aufgreifen. Sie stehen erkenntnistheoretisch in der Tradition der interpretativen Sozialforschung, stützen sich jedoch verstärkt auf
- die Generierung visueller Daten,
- die Analyse visueller Daten und
- die Präsentation der Forschungsergebnisse in visueller Form hier auf www.hofgartenwiese.de.
Das zentrale Untersuchungsfeld war und ist die “Hofgartenwiese”. Dieser Ort ist für mich ein Mikrokosmos des Sozialen. Er ist ein Raum, der gleichzeitig außerhalb und innerhalb des urbanen Geschehens liegt. Der Aufenthalt im Hofgarten kann als “Auszeit” von den Alltagsaktivitäten, aber auch als eine Zeit der intensivierten Interaktion mit anderen gesehen werden. Außerdem können die Besucher*innen des Hofgartens Regeln, die an anderen Orten gelten, als außer Kraft gesetzt betrachten, oder aber sich gerade an scheinbar ganz besonderen “Hofgartenregeln” orientieren.
Mich interessiert der Hofgarten und seine ganz konkrete Einbindung in den städtischen Alltag der früheren Bundeshauptstadt Bonn. So beobachte ich seither die dort stattfindenden Aktivitäten. Im Juli 2009 inszenierten wir gemeinsam mit den Studierenden auch Interaktionen auf der Hofgartenwiese, die wir mit der Kamera festhielten und anschließend analysierten und interpretierten. Die Forschungsergebnisse dieser Interaktionen finden Sie hier auf dieser Website.
Darüber hinaus möchte ich Sie dazu anregen, aktiv diese Website mitzugestalten. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir von Ihren persönlichen Hofgarten-Erlebnissen berichten. Wie? Das erfahren Sie in meinem Interviewaufruf.
In diesem Sinn: Betrachten Sie es doch einfach mal aus einer soziologischen Perspektive!
Mit herzlichem Gruß aus Bonn Ihre Kathrin Rosi Würtz